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Terminologie der Lokalisierung

Seit den ersten Beiträgen in dieser Serie hat Steffen Gärtner während seines Praktikums und seiner Bachelor-Arbeit bei der Bitmotion TYPO3 Agentur eine Menge “Grundlagenforschung” geleistet.

Seit den ersten Beiträgen in dieser Serie hat Steffen Gärtner während seines Praktikums und seiner Bachelor-Arbeit bei der Bitmotion TYPO3 Agentur eine Menge “Grundlagenforschung” geleistet.

Eine Erkenntnis, die sofort klar wurde, war: Die übliche Begrifflichkeit ist eigentlich zu ungenau, um die Dinge exakt zu beschreiben.  Denn warum sollte mit der “Sprachversion” einer Website in Wirklichkeit eine Landesversion gemeint sein? Was, wenn sich die Themen Sprache und Land vermischen – wie nennen wir das? Um es kurz zu machen: Wir haben uns hingesetzt und uns trennschärfere Bezeichner gesucht, die dennoch handhabbar sind.

Hier sind die Resultate, die wir von jetzt ab verwenden werden.

  1. Ein Schlüsselbegriff ist die “Webseiten-Instanz”. Bewusst vermeidet das Wort  jeden Hinweis auf Land, Sprache, oder irgendeinen anderen Aspekt – ganz neutral geht es nur um “eine Ausprägung der Website, die sich von anderen unterscheidet.”
    Technische Sichtweise: Eine Instanz wird innerhalb der Web-Plattform (z.B. CMS) eine eigene Repräsentierung haben, etwa durch eine Instanz-Nummer (“L=1”) oder eine andere Kodierung.
  2. In anderen Fällen sprechen wir von der “Websiten-Variante”. Eine Variante wird sich eher durch kleine Modifikationen gegenüber einer Instanz auszeichnen, anders als beispielsweise eine komplette Übersetzung. Man denke etwa an “Ersetzen von Preis und Währung” oder “Einfügen eines länderspezifischen Banners.”
    Technische Sichtweise: Üblicherweise wird eine Variante erzeugt, indem eine Komponente (z.B. ein Plugin) sich innerhalb derselben Instanz unterschiedlich verhält.
  3. Die Webseiten-“Locale”: In manchen Fällen mag die zuvor beschriebene Unterscheidung haarspalterisch erscheinen – was auch am eingesetzten System und natürlich an den eigenen Anforderungen liegen kann. Unabhängig davon jedoch muss am Ende entschieden werden, welche Ausprägung der Webseite dem jeweiligen Benutzer ausgeliefert wird – und diese wird eindeutig durch die “Locale” bezeichnet. Dies wird häufig eine Land/Sprach-Kombination sein, wie etwa “Französisch/Schweiz” oder “Spanisch/USA.”
    Technische Sichtweise: Die “Locale” bestimmt die auszuliefernde Ausprägung der Webseite. (Betont sei, dass wir die Locale an dieser Stelle als gegeben annehmen – z.B. aus einem Cookie ausgelesen, welches zuvor gesetzt wurde.)

 

Was bringt uns das nun? Wir können nun schöne Dinge beschreiben wie

  • “Die Locale wird in Cookie XY gespeichert”
  • “Wir verwenden das ‘language’-Feature unseres CMS, um Website Instanzen abzubilden”
  • “Jede Locale kann einer bestimmten Website-Instanz zugewiesen werden, ansonsten wird die Default-Instanz ausgeliefert”

Schauen wir uns nochmal den letzten Satz an: Mit der üblichen, ungenauen Terminologie hieße dieser vielleicht “wird die Default-Sprache ausgeliefert” – was tatsächlich immer wieder verwirrend ist. Ein schönes Beispiel für die praktische Notwendigkeit der exakteren Begrifflichkeit.

Bestimmung vs. Auslieferung

In diesem Kontext sei gleich noch eine weitere Unterscheidung eingeführt:

  1. Bestimmung der Locale im Gegensatz zu
  2. Auslieferung der zur Locale passenden Website-Inhalte.

Wir fanden es sehr hilfreich, uns deutlich zu machen, dass diese beiden Themen zwar zusammenhängen, aber an sich doch völlig verschiedene Problemstellungen sind – in Analyse und Design ebenso wie in der technischen Implementierung!

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